Figur: Pinocchio

„Kotzelend war ihm zumute, weil es nichts Ärgeres gibt im Leben, als von Freunden verraten und betrogen zu werden. Wie gelähmt stand der arme Hampelmann vor der offenen Haustür und sah tatenlos zu, wie seine Verfolger herankamen und ihn packten. Ohne einen Mucks zu machen, ließ er sich von ihnen in den Wald schleppen, ließ sich die Hände auf dem Rücken zusammenbinden und einen Strick um den Hals legen. Er wollte überhaupt nicht mehr leben! Wenn es im Leben so zugeht, dass man niemandem trauen darf, dachte er, dann ist das Leben keine Sache, die mir Spaß macht.“

Pinocchio ist ein hölzerner Hampelmann, den der alte Geppetto aus einem Stück Kirschholz schnitzt. Da das Holz nicht gewöhnlich ist, sondern sprechen kann, wird die Puppe auch kein gewöhnlicher Hampelmann, sondern ein lebendiger Bub. Aber weil Pinocchio ja gerade erst einmal auf die Welt gekommen ist, und sich nicht auskennt, streitet er mit seinem Vater und es passieren schlimme Dinge. Und damit fangen die Abenteuer erst richtig an, denn Pinocchio will nicht in die Schule sondern lieber zum Marionettentheater gehen und so läuft er Geppetto davon, trifft den Kater und den Fuchs, aber auch die gute Fee. Und eigentlich will er zurück zu seinem Vater und in die Schule gehen, doch es kommt immer wieder etwas dazwischen ...

Christine Nöstlinger hat ihren Pinocchio von moralischen Belehrungen „befreit“ und zeigt ihn, so wie Kinder eben sind: manchmal wild, oft ängstlich und ratlos, aber auch kritisch und furchtlos. 

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