„Kinder werden von ihren Eltern dann geküsst, wenn sie brav gewesen sind. Ich war allein zu Hause, ich habe nichts zerbrochen und nichts beschädigt. Das Laken – allerdings – habe ich von der Matratze gezogen und mir um den Bauch gewickelt, doch ich hoffe, dass das nichts Unrechtes war! Mir war nämlich etwas kalt!“

Konrad ist absolut kein gewöhnliches Kind: Er wird der chaotischen Frau Bartolotti in einer Konservenbüchse per Post zugestellt und muss vor Verwendung mit einer Nährlösung übergossen und gebrauchsfertig gemacht werden. Konrad wurde, als perfekter 7-jähriger Bub, in einer Fabrik hergestellt, und ist mit allen notwendigen Fähigkeiten, die ein Traumkind beherrschen muss, ausgestattet. Er ist wohlerzogen, gebildet, lernt gerne und bringt natürlich nur die besten Schulnoten nach Hause. Frau Bartolotti hat diesen Konrad eigentlich nie bestellt, aber weil die Fabrik ihn abholen will, muss sich Frau Bartolotti etwas einfallen lassen. Und darum lernt Konrad nun Schimpfen, schief zu schreiben und mit Essen zu werfen. Seine neuen Manieren sind so schlecht, dass die Fabrik ihn nicht mehr zurückhaben will!

Konrad ist eine der bekanntesten und beliebtesten Figuren, die Christine Nöstlinger geschaffen hat. Er inspirierte Filmemacher und Filmemacherinnen, es gibt ihn als Kinderoper, und er wird noch immer in vielen Sprachen als Theaterstück auf internationalen Bühnen aufgeführt.