Ned, dasi ned gean do warat

Ned, dasi ned gean da warat
Ned, dasi ned gean da warat

I frog mi imma: Wos is schlimma. Bes oder bled? Wauni des wissn ded, warat i ned so danem in dem Scheislem. D Besn liagn dauand d Leid au, de Bledn glaum jedsmoi drau. D Besn woin fiad Oabeid nix zoin, d Bledn lossn sis seifzad gfoin. D Besn haums Finga in jeda Gaunarei, de Beldn glaum, des muas so sei.

Tiefsinnig, rabenschwarz und voller lakonisch-heiterer Zwischentöne, so lesen sich die Dialektgedichte von Christine Nöstlinger. Sie erzählen von Sorgen und Hoffnungen, von Bösartigkeiten und von dem Umgang mit dem Alter. Die arbeitsscheue „Jasmin vun da Vira-Schdiagn“ liegt ihrem Mann auf der Tasche, der „Westbaunhof-Rudl“ schaut sich jeden Tag die kleinen und großen Dramen des Lebens am Bahnsteig an, der stille Meia entfaltet nur vor seinem Goldfisch seine geheimen Gewaltfantasien – soll man deswegen die Polizei rufen? Die Lyrik aus dem Nachlass von Christine Nöstlinger schaut nuanciert vor allem dorthin, wo der Rand der Gesellschaft ist. Ein Muss für alle Freundinnen und Freunde der Wiener Dialektdichtung und Nöstlinger-Fans.

Mit einem Vorwort von Michael Köhlmeier und einem Nachwort von Gerald Votava.

Hardcover
Residenz Verlag
ISBN 9783701717156
Erscheinungsjahr: 2019
Illustrationen/Fotos: Barbara Waldschütz
Residenz Verlag
ISBN 9783701746088
Erscheinungsjahr: 2019
Bader Molden Records
ISBN 9120017267430
Erscheinungsjahr: 2021
Sprecher/in: Gerald Votava & Walther Soyka
Dauer: 00:40:08

Tiefsinnig, rabenschwarz und voller lakonisch-heiterer Zwischentöne, so lesen sich die Dialektgedichte von Christine Nöstlinger. Sie erzählen von Sorgen und Hoffnungen, von Bösartigkeiten und von dem Umgang mit dem Alter. Die arbeitsscheue „Jasmin vun da Vira-Schdiagn“ liegt ihrem Mann auf der Tasche, der „Westbaunhof-Rudl“ schaut sich jeden Tag die kleinen und großen Dramen des Lebens am Bahnsteig an, der stille Meia entfaltet nur vor seinem Goldfisch seine geheimen Gewaltfantasien – soll man deswegen die Polizei rufen? Die Lyrik aus dem Nachlass von Christine Nöstlinger schaut nuanciert vor allem dorthin, wo der Rand der Gesellschaft ist. Ein Muss für alle Freundinnen und Freunde der Wiener Dialektdichtung und Nöstlinger-Fans.

Mit einem Vorwort von Michael Köhlmeier und einem Nachwort von Gerald Votava.

Hardcover
Residenz Verlag
ISBN 9783701717156
Erscheinungsjahr: 2019
Illustrationen/Fotos: Barbara Waldschütz
Residenz Verlag
ISBN 9783701746088
Erscheinungsjahr: 2019
Bader Molden Records
ISBN 9120017267430
Erscheinungsjahr: 2021
Sprecher/in: Gerald Votava & Walther Soyka
Dauer: 00:40:08
Buch
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Hörbuch
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E-Book
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Rezension Ned dasi ned gean da warat

„Ohne sie fühlt sich alles entseelt an: Gut, dass jetzt noch ein posthumer Band mit Mundart-Gedichten von Christine Nöstlinger erscheint. […] Lesen hasste ich, es verursachte mir Juckreiz, Seelenunruhe und Beinzappeligkeit. Aber Bücher von der Nöstlinger musste man einfach nur aufschlagen und dann ging alles von allein.“

Clemens J. Setz, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
 

„Die letzten 22 Gedichte: Man sollte sie laut vorlesen, auch sich selbst.“

Peter Pisa, KURIER
 

„Dialektgedichte (…), und was für welche! Gegensätzliches elegant miteinander in Verbindung gebracht und durch Nöstlingers famose Dialektwortmühle gedreht.“

Wolfgang Paterno, PROFIL
 

„Letzte Worte einer Weltliteratin: Skepsis, soziales Mitleid und das Wissen um die eigene Endlichkeit bestimmen Christine Nöstlingers späte Gedichte.“

Heinz Sichrovsky, NEWS

CD: A schenes Lem!

Gerald Votava vertonte die Gedichte „Ned dasi ned gean da warat", in denen Christine Nöstlinger ihre Stadt Wien und die darin lebenden Menschen beobachtet und porträtiert hat. 

„Humor, wie er sich in der hintergründigen Betrachtung eines Frauenhelden, der auf seine Weise bei jedem seiner Schäferstündchen Russisches Roulette spielt, oder in einem sarkastischen Wortspiel mit dem Adjektiv "herzlos" manifestiert, funktioniert unter solchen tristen Szenarien als milder Stimmungsaufheller. Das alles klar vermitteln zu können, spüren und verstehen zu lassen - das ist die große Leistung des Interpreten Gerald Votava.“

Bruno Jaschke, Wiener Zeitung

„Manche Geschichten nehmen einen guten Ausgang, wenige andere sogar einen wunderbaren. Zu den letzteren zählt die Geschichte jener künstlerischen Freundschaft, die die österreichische Jahrhundert-Autorin Christine Nöstlinger in den letzten Jahren ihres Lebens mit dem Wiener Schauspieler, Songwriter und Musiker Gerald Votava geschlossen hat.
In „Maikäfer, flieg!“, der 2016 erschienenen Verfilmung von Nöstlingers Kriegserinnerungen spielte Votava mit ungeheurer Innigkeit den Vater der Dichterin. Man lernte sich kennen, man redete, man kam gut zusammen, wie es in Wien heißt. An einem Punkt überreichte Christine Nöstlinger Votava zwei Dutzend späte Dialektgedichte, ebenso hellsichtige wie pessimistische, ebenso warmherzige wie tieftraurige Lyrik. Votava könne etwas daraus machen, sagte die Dichterin.
Nach drei Jahren der intensiven, fast meditativen Arbeit an den Texten liegt nun „A schenes Lem!“ vor, ein großartiges, modernes, distant-emotionales Songster-Album mit Texten, die gleichermaßen aus einer fernen Vergangenheit zu kommen scheinen und doch ein fast prophetisches Wissen um das Schicksal der Menschheit ausstrahlen.
Gerald Votava singt diese Texte mit der unerbittlichen Konzentration eines Gil Scott Heron, Unterstützung erfährt er durch die zauberhafte Harmonika des großen Walther Soyka.
Große Songalben wie „A schenes Lem!“ sind wie Reisen. Hörerin und Hörer müssen sich zum Mitkommen entscheiden. Dafür zahlen sie einen Preis, dafür wird ihnen ein Lohn zuteil.“


Ernst Molden, Oktober 2021